Igel mit Zecken im Gepäck

Die Freude einen Igel im Garten zu entdecken ist im Herbst groß. Insbesondere verletzte oder hilflose Tiere wecken das Bedürfnis zu helfen, wenn es auf den Winter zugeht. Jedoch werden Igel nicht selten von Zecken befallen und müssen mit einer gewissen Vorsicht behandelt werden.

In diesem Beitrag findet ihr allgemeine Informationen zu Zecken und insbesondere zu Zecken bei Igeln.

Was ist eine Zecke?

Zecken gehören zu den Spinnentieren. Im ersten Stadium als Larve haben sie nur sechs Beine. Nymphen und ausgewachsene Zecken hingegen haben acht Beine und einen ovalen Körper. Bevor sie Blut gesaugt haben, sind sie nur wenige Millimeter groß. Danach schwillt ihr Körper deutlich an.

Wo sind Zecken zu finden?

Zecken leben bevorzugt am Waldrand, an Waldlichtungen, Waldwegen und Hecken in Laub- und Mischwäldern. Außerdem befinden sich Zecken gerne an Sträuchern und Büschen, sowie in hohem Gras und Buschland. Jedoch sind Zecken auch in (Stadt)parks und Gärten zu finden. Sie können sogar bis 2.000 Meter über dem Meeresspiegel überleben.

Wann sind Zecken insbesondere aktiv?

Zecken werden schon ab 8 Grad aktiv. Sie fühlen sich besonders bei Feuchtigkeit und Wärme wohl. Somit ist die Gefahr eine Zecke abzustreifen, nach einem Regentag im Sommer hoch. Solange der Boden im Wald also feucht ist, lauern Zecken auch bei hohen Sommertemperaturen auf einen Wirt. Trockenheit und direkte Sonneneinstrahlung hingegen mögen sie nicht besonders. Im Winter überleben Zecken, geschützt in Laubstreu.

Wie gelangen Zecken auf den Wirt?

Entgegen der weit verbreiteten Meinung lassen sich Zecken nicht von Bäumen fallen. Die meisten Zecken sind auf einer Höhe von knapp einem Meter oder drunter zu finden. Dort warten sie auf Gräsern oder im Gebüsch, bis ein Wirt sie abstreift und halten sich dann fest.

Igel gehören zu den natürlichen Wirtstieren der Zecke. Insbesondere im ersten und zweiten Stadium als Larve oder Nymphe befallen die Parasiten den Igel.

Welche Krankheiten können Zecken übertragen?

Die am häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheitserreger sind Borreliose-Bakterien und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Viren.

Unter FAQ/Wissenswertes über Schild- und Lauerzecken haben wir wissenswerte Informationen zu diesen Krankheiten zusammengefasst.

Stellen von Zecken befallene Igel eine Gefahr für den Menschen dar?

Grundsätzlich ist es möglich das Zecken vom Igel auf den Menschen übergehen. Jedoch kommt es nicht häufig vor, da die Parasiten sich nach dem Blutsaugen zunächst fallen lassen und in das nächste Stadium in ihrem Lebenszyklus entwickeln. Erst danach sucht die Zecke einen neuen Wirt. Somit müssen abgefallene Zecken eingesammelt und richtig vernichtet werden, um den Entwicklungszyklus zu unterbrechen.

Wenn ein verletzter oder anderweitig schutzbedürftiger Igel im Haus gepflegt wird, sollten ggf. so viele Zecken wie möglich entfernt und vernichtet werden. So wird verhindert, das vollgesogene Zecken abfallen und einen neuen Wirt (womöglich einen Menschen) suchen oder im Haus Eier ablegen können.

Das gleiche Vorgehen gilt, bei dem Tod eines Igels.

Wo wird der Igel von Zecken gestochen?

Igel werden vor allem an den Stellen von Zecken befallen, an welchen sie keine Stacheln tragen. Dazu zählen der Kopf, die Analregion, die Beine, die Seiten und der Bauch des Igels. Ist der Igel stark von Zecken befallen, können sich diese auch zwischen den Stacheln des Igels befinden.

Wie entferne ich eine Zecke mit dem Zeckendreher?

Das Wichtigste zuerst:  Keine Panik und keine Hysterie!

Sie sollten zwar den Zeckendreher zügig zur Hand nehmen, aber dann in aller Ruhe handeln.

Zeckenentfernen ist keine Geschwindigkeitsangelegenheit. Es geht ausschließlich darum, die Zecke möglichst behutsam und sanft, ohne Quetschung und Abriss und ohne Zug und Hebel aus der Haut zu lösen, damit die eventuellen Krankheitserreger in der Zecke verbleiben.

Zum Vorgang:

Wählen Sie zunächst je nach Größe der festsitzenden Zecke den passenden Spezialaufsatz und platzieren sie diesen auf der Antriebsachse. Schieben Sie die Führungshülse nach vorne und bringen Sie den Zeckendreher senkrecht auf der entsprechenden Stelle in Position.

Damit die Zecke mit dem Spezialaufsatz richtig umschlossen und gedreht werden kann, muss sie ggf. vorsichtig senkrecht aufgerichtet werden. Dies ist bei jeder Zecke ob groß oder klein der Fall, die flach auf der Haut aufliegt. Hierzu kann der Spezialaufsatz selbst oder auch die Zentrierhülse verwendet werden.

Die Führungshülse gewährleistet, dass die Zecke bei der Entfernung nicht gequetscht wird, wodurch das Infektionsrisiko so gering wie möglich gehalten wird.

Nun können Sie den Zeckendreher mit einem Knopfdruck starten.

Sollte die Zecke nach dem ersten Versuch noch nicht losgelassen haben, muss der Vorgang so oft wiederholt werden, bis die Zecke durch Rotation gelöst wurde. Sie können den Vorgang jedoch in Ruhe und vollkommen stressfrei wiederholen, da die Zecke dabei nicht gequetscht wird. Je nach Stichstelle, Hautdicke und Zeckenart kann die Entfernung unterschiedlich lange dauern.

Die Zecke wird vollständig und unversehrt entfernt. Dieses Entfernungsverfahren stellt für die Zecke keine Stresssituation da. Sie krabbelt ohne Schutzhaltung weiter.

Jetzt müssen Sie die Einstichstelle noch desinfizieren und in den kommenden Tagen beobachten.

Sollte in der Situation kein Desinfektionsspray zur Hand sein oder der Stich im Nachhinein jucken, hilft auch gerne etwas Speichel auf der Wunde lindernd und antiseptisch.

In unserem Anwendungsvideo auf der Startseite können Sie sich die oben genannten Schritte nochmals ansehen.

Welche Vorteile bietet die Entfernung mit dem Zeckendreher?

  • sanfte Entfernung der Zecke (besonders wichtig bei empfindlicher Kinderhaut)
  • Führungshülse verhindert gefährliche Quetschungen der Zecke
  • Es bleiben keine Rückstände in der Haut
  • ihr kommt mir der Zecke nicht in Berührung
  • der Zeckendreher entfernt die Zecke kinderleicht und automatisch
  • schmerzfreie Zeckenentfernung
  • Kinder haben keine Angst vor der Zeckenentfernung

Unter der Rubrik FAQ finden Sie viele weitere Informationen rund um die Themen Zeckendreher, Wissenswertes zu Zecken und Zecken bei Tieren sowie spezielle Hinweise zum Entfernen besonders großer Zecken.

Quellen:

Igelzentrum Zürich: https://igelzentrum.ch/images/Doc/zecken.pdf (letzter Zugriff am 28.09.2021)

RKI – FSME – Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion (letzter Zugriff am 28.09.2021)



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